Im Netz gibt es vielfältige Tools, die für den Lehr- und Studienalltag sowie auch Arbeitsalltag hilfreich sein können.
Im Werkzeuge-Überblick unserer E-Learning Website stellen wir einige davon kurz vor, um Anregungen zu geben welche Tools neben den an der TU Darmstadt etablierten Werkzeugen (wie z.B. die Lernplattform Moodle) ebenso geeignet sein könnten um in der eigenen Lehre bzw. im Studium einzusetzen.
Eines dieser Tools ist Etherpad, welches sowohl für Studierende vielseitig bei einer Gruppenarbeit als auch für Lehrende in der Präsenzlehre einsetzbar ist.
Etherpad ist ein webbasierter Texteditor, der für kollaboratives Arbeiten geeignet ist. Mehrere Personen können ortsunabhängig auf ein sogenanntes Pad (ist wie ein Textdokument) zugreifen und dieses sowohl gleichzeitig als auch zeitunabhängig bearbeiten. Alle Änderungen sind sofort in Echtzeit sichtbar. Durch farbliche Markierungen können die Texteingaben den einzelnen Personen zugeordnet werden. Anhand eines Zeitschiebereglers kann jede Änderung zu jedem Zeitpunkt nachvollzogen werden.
Eine der Stärken von Etherpad ist, dass es sehr einfach, intuitiv nutzbar und somit wenig erklärungsbedürftig ist sowie spontan eingesetzt werden kann.
Es ist dafür ausgelegt Phasen des kollaborativen Arbeitens zu unterstützen und somit weniger zur längerfristigen Dokumentation von Inhalten gedacht. Hierfür sollte die final erstellte Sammlung bzw. der gemeinsam ausgearbeitete Text z.B. in ein klassisches Textdokument exportiert und abgelegt werden.
Ein Etherpad kann direkt innerhalb von Moodle genutzt werden, indem die Moodle Aktivität „Etherpad Lite“ in den Kurs eingebunden wird.
Ebenso gibt es mehrere Anbieter im Web, die einen kostenfreien Etherpad-Server anbieten, auf dem sich Nutzer_innen ohne vorherige Anmeldung ein Pad anlegen können (z.B. yourpart.eu, etherpad.net, ZUMpad).
Beispiel eines Etherpads
Einsatzmöglichkeiten
Für vielfältige Tätigkeiten der kollaborativen Zusammenarbeit (z.B. bei projektbasierter Gruppenarbeit) kann ein Etherpad hilfreich sein, beispielsweise:
- Gemeinsame Notizen (z.B. Protokollmitschriften)
- Brainstorming
- Organisatorische Absprachen und Planungen für ein gemeinsames Vorhaben
- Gemeinsame Entwicklung eines Textes (im Beispiel oben: gemeinsame Anfertigung einer Übersetzung vom Englischen ins Französische)
- Überarbeiten von Textentwürfen
Für Lehrende könnte ebenso ein Einsatz in der Präsenzveranstaltung interessant sein. Beispielsweise könnten damit Methoden wie Pro-/Contra-Diskussion oder eine Zurufabfrage auch in größeren Lehrveranstaltungen durchgeführt werden, wo der Einsatz eines Flipcharts oder eine Metaplanwand schwer denkbar ist und das Etherpad an dieser Stelle zum digitalen Ersatzmedium wird.
Funktionen
- Standard-Textformatierungsmöglichkeiten (fett, kursiv, Aufzählung usw.); keine Einbindung von Tabellen oder Bildern möglich
- Autorenfarben anhand derer erkennbar ist, wer welchen Text geschrieben hat, können zurückgesetzt werden, so dass die farbliche Markierung verschwindet
- Ein Chat ermöglicht eine parallele Metakommunikation während des Prozess der gemeinsamen Texterstellung
- Import/Export verschiedener Formate möglich (z.B. Word, PDF, Textdatei, HTML)
- Im „Bearbeitungsverlauf“ lässt sich mit Hilfe eines Zeitschiebereglers exakt nachvollziehen, welcher Text wann von welcher Person geschrieben wurde
- Zwischenstände der gemeinsamen Textentwicklung können explizit als einzelne Versionen abgespeichert werden
- In den „Pad-Einstellungen“ können verschiedene Konfigurationen vorgenommen werden, z.B. ob Zeilennummern und Autorenfarben angezeigt werden sollen (= Standardeinstellung)
Die hier aufgeführten Funktionen beziehen sich auf die Moodle-Aktivität „Etherpad Lite“.
Nutzt man einen kostenfreien Etherpad-Service im Web, so steht gegebenenfalls ein etwas anderer Funktionsumfang zur Verfügung. Jedoch die Grundfunktionalitäten wie gemeinsames Bearbeiten in Echtzeit, farbliche Markierung der Bearbeiter_innen, Chat und Versionsverlauf dürften in allen Etherpads vorhanden sein.
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