Vorlesungsaufzeichnungen werden an der TU Darmstadt in der Regel entweder per HD-Kamera (Tafelnutzung) oder bei Folienvorträgen mit einem Aufzeichnungs-Set (Tablet-PC, Videokamera und Zubehör) und der Screencast-Software (z.B. Camtasia Studio) produziert. Die Aufnahme mit Camtasia oder einer beliebigen anderen Software setzt voraus, dass entweder ein mit der Software ausgestatteter Tablet-PC als Präsentationsrechner genutzt wird, oder eine Screencastsoftware auf dem Dozentenrechner selbst installiert ist. Um Vorlesungen als Service für Lehrende unabhängig vom Dozentengerät aufzuzeichnen gibt es die Möglichkeit, einen sogenannten Framegrabber einzusetzen, welcher das Videosignal des Präsentationsrechners an den Beamer (VGA oder HDMI) abgreift und per USB aufzeichnet.
An der TU Darmstadt haben wir uns für einen DVI-USB 3.0 Framegrabber von EMS Imaging entschieden. Hintergrund ist zum einen die Möglichkeit, hoch auflösende Signale (VGA bis zu 2048×1536) abzugreifen und mit bis zu 350 MB/s an den Aufzeichnungs-Laptop übertragen zu können und zum anderen die maximal verfügbare Framerate von bis zu 60 fps im Vergleich zu max. 25-30 fps bei VGA-USB Framegrabbern. Praktisch sieht das ganze im Falle einer VGA-Verbindung so aus: Das Ausgangssignal wird mittels VGA-Splitter in zwei Signale aufgeteilt, wovon eines ganz klassisch mit dem Beamer verbunden wird und das andere per DVI-VGA-Kabel an den Framegrabber VC100XUSB geht. Mittels der auch sonst eingesetzten Screencast-Software Camtasia ist es dann möglich, das Eingangssignal des Framegrabbers als „Kamera“ aufzunehmen und als Videospur zu verwenden.
Unsere Erfahrungen mit dieser Konfiguration sind bis dato sehr gut. Das VGA-Signal des VC100XUSB wird mit einer Auflösung von 1024×768 und bis zu 50 fps ohne Verzögerung mitgeschnitten. Dies ist die momentan noch am häufigsten verwendete Verbindung, da die Hörsäle der TU erst nach und nach auf HDMI umgestellt werden. Aktuell wird diese Framegrabber-Lösung im Testbetrieb eingesetzt, um z.B. im Rahmen der Mathematikvorlesung Mathematik II für Bauwesen die Schrifteingabe von einem Wacom-Tablet (in Kombination mit einer Tonaufzeichnung) mitzuschneiden und als Vorlesungsaufzeichnung für Studierende bereitzustellen.
Im folgenden Schaubild sind die Verbindungen zwischen Präsentationsgerät und Aufzeichnungs-Laptop bei Nutzung einer VGA-Verbindung (und optional auch für HDMI) zum Beamer schematisch dargestellt:
Unsere Konfiguration für die VGA-Verbindung:
- DVI-USB 3.0 Framegrabber (VC100XUSB oder VC100XUSB Pro PnP treiberlos von EMS Imaging / erhältlich unter http://www.vd-shop.de )
- VGA-Splitter (2-Port) mit externer Stromversorgung über USB (z.B. von De-Lock oder Equip)
- DVI-I 24+5 VGA Kabel 2m (Verbindung von VGA-Splitter zu Framegrabber)
Als Alternative zum hier vorgestellten VC100XUSB gibt es einen DVI-USB 3.0 Framegrabber auch von der Firma Epiphan , der z.B. an der TU Berlin getestet wurde (siehe Blog-Beitrag).
Bei Fragen stehen wir gerne zur Verfügung!