Lange hat die Moodle-Community darauf gewartet, nun ist es endlich so weit: Moodle 2.0 ist fertig und steht zum Download bereit. Gestern hat dies Martin Dougiamas, der Gründer von Moodle, bekannt gegeben. Hier im Blog hatte ich bereits im August 2009 und im Februar 2010 von den ersten Eindrücken und zu erwartenden Funktionen von Moodle 2.0 berichtet. Die Einträge zeigen auch schön, wie sich der Erscheinungstermin von zuerst Anfang Januar 2010 über 1. Juli 2010 bis hin zum tatsächlichen Fertigstellungstermin gestern verschoben hat. Dazwischen gab es noch die Versionen Preview 1 bis Preview 4 (von 4. Mai bis 30. Juni) und den Release Candidate 1 (RC1) am 21. September. Dies alles zeigt, dass viel Qualitätssicherung in die Entwicklung der Version 2.0 gesteckt wurde.
Was sind also die interessantesten Neuerungen in Moodle 2.0?
- APIs
- Wiki: Mediawiki-Syntax und Creole werden nun unterstützt, siehe unten
- HTML-Editor auf Basis von TinyMCE (breitere und bessere Browser-Unterstützung)
- Kommentare auf jeder Seite (auch Blogs) sowie ein separater Block
- Terminierung von Inhalten, so dass diese nur in gewissen Zeiträumen oder ab bestimmten Daten verfügbar sind
- Feedback-Modul
- neue Oberfläche und Themes
- Dateiverwaltung 2.0 (eine Datei für mehrere Kurse nutzen, Metadaten für Uploads in Datenbank-Aktivität)
- Community hubs (Verzeichnis von Kursen für öffentliche und geschützte Communities)
- Repository support (externe Repositories können eingebunden werden)
- Portfolio support (Export von Daten, z.B. Forumsbeiträge, Einreichungen zu Aufgaben usw., in externe Systeme, deutsche Infos)
- Completion (Regeln für Abschluss des Kurses oder einzelner Elemente)
- Conditional activities (Bedingt verfügbare Aktivitäten)
- Cohorts (Globale Gruppen: systemweit definierte Gruppen von Nutzern)
- Web services support (Andere Systeme können sich in Moodle einloggen)
- Neue Blöcke: Comments block, My private files block, Community block, Course completion status block
- Plagiarism prevention (Plagiat-Prüfung bzw. Plagiatsuche)
- Moodle-plattformweite und kursspezifische Profilseite
Bei der Erstellung von Wiki-Seiten besteht nun die Wahlmöglichkeit zwischen den drei Formaten HTML, Creole und NWiki, wodurch dann der jeweilige Editor und dessen Syntax genutzt wird. Der HTML-Editor bietet dabei durch TinyMCE natürlich am meisten Optionen. Neue Artikel werden im Wiki von Moodle 2.0 nicht mehr durch einfache, sondern durch doppelte eckige Klammern erstellt, also z.B. [[neuer Artikel]].
Eine vollständige Feature-Liste steht genauso zur Verfügung wie Hinweise zum Upgrade auf Moodle 2.0, die Server-Anforderungen wurden erhöht auf PHP 5.2.8, MySQL 5.0.25 oder Postgres 8.3 oder MSSQL 2005 oder Oracle 10.2. Zu empfehlen ist auch ein Blick in die MoodleDocs, wo die Inhalte nach und nach ins Deutsche übersetzt und erweitert werden: Kategorie Moodle 2.0
Update: Ralf Hilgenstock empfiehlt großen Moodle-Systemen, frühestens in drei Monaten auf Moodle 2.0 umzusteigen, nachdem die “Kinderkrankheiten” behoben sind. Kursraumsicherungen aus 1.9 können in Moodle 2.0 nicht wieder hergestellt werden. Das wird erst mit 2.1. oder 2.2. möglich sein.
Es steht weiterhin ein Moodle 2.0 Testsystem zur Verfügung, auf dem mit den Rollen als Admin, Teacher und Student getestet werden kann: http://qa.moodle.net/
17 englische Videos vom Moodle HQ zeigen die Haupt-Funktionen und Neuerungen von Moodle 2.0:
[youtube]http://www.youtube.com/view_play_list?p=5F39867B1037BA89[/youtube]
Coole Sache. Wenn ich das früher gewusst hätte, würd ich jetzt schon damit arbeiten. Muss mich wieder mehr mit der Materie beschäftigen, Moodle ist schon cool!
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