Verständnislücken aufdecken mit dem „Nachgefragt“-Tool 2


Gastbeitrag aus der Lehrpraxis von Frederik Prochazka aus dem Fachbereich Maschinenbau

 

Nachgefragt-Tool in Moodle

Nachgefragt-Tool in Moodle

Die Aktivität „Nachgefragt“ des Learning Management Systems Moodle  ermöglicht es Studierenden – nach Bedarf auch anonym – Fragen zu stellen und Themen vorzuschlagen.

Andere Teilnehmer können diese Fragen bzw. Themenvorschläge nach der Erstellung als interessant markieren, wobei eine fortwährende Sortierung der Elemente nach Anzahl der abgegebenen Stimmen erfolgt. Dies ermöglicht  dem Lehrenden z.B. zur Vorbereitung von Sprechstunden oder Repetitorien festzustellen, bei welchen Themen eine große Zahl von Studierenden noch Verständnisprobleme hat.

Insbesondere im Rahmen großer Lehrveranstaltungen mit mehreren hundert Teilnehmern ist so eine schnelle Ermittlung von Stofflücken möglich.

Inhalt der Lehrveranstaltung

Die Lehrveranstaltung „Systemtheorie und Regelungstechnik“ ist ein Pflichtfach im Bachelorstudiengang Mechanical & Process Engineering (Maschinenbau) bzw. im Masterstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen Fachrichtung Maschinenbau sowie für Studierende im Bachelorstudium Computational Engineering mit Vertiefung Maschinenbau.

Die Veranstaltung wird im Wintersemester angeboten und besteht aus einer Vorlesung, einer Hörsaalübung sowie betreuten Kleingruppenübungen. Die Teilnehmerzahl beläuft sich auf ca. 500 – 600 Studierende, eine schriftliche Prüfung wird sowohl im Sommer- als auch im Wintersemester angeboten. Die Verwaltung erfolgt mit Hilfe der Lernplattform Moodle, über die Vorlesungsunterlagen wie Skripte, Folien, Code-Beispiele etc. bereitgestellt und auch Online-Tests zum Lehrstoff angeboten werden.

Inhaltlich behandelt die Veranstaltung die Beschreibung und Analyse dynamischer Systeme im Zeit- und Frequenzbereich, sowie die Synthese und Untersuchung von geschlossenen Regelkreisen, digitale Regelungen und die Regelung von Mehrgrößensystemen.

Didaktisches Konzept und Einsatz des „Nachgefragt“-Tools

Screenshot vom Nachgefragt-Tool

Screenshot vom Einsatz des Nachgefragt-Tool (Zum Vergrößern drauf klicken)

Am Ende des Wintersemesters wird im Rahmen der Hörsaalübung ein zweitägiges Repetitorium angeboten, in dem die wesentlichen Inhalte der Lehrveranstaltung noch einmal zusammengefasst werden.

Um den Nutzen für die TeilnehmerInnen des Repetitoriums zu erhöhen, wurde im Wintersemester 2015/16 erstmals eine fest eingeplante Restzeit am Ende des zweiten Tages genutzt, um Fragen der Studierenden mit Hilfe der so genannten „Muddiest Point“-Methode zu beantworten. Dieses Verfahren ermöglicht den Studierenden (anonymisiert) auf Verständnislücken  hinweisen zu können, woraufhin der Lehrende diese Hinweise sammelt und auswertet, um anschließend gezielt auf Verständnisprobleme eingehen zu können.

Umgesetzt wurde die Methode über das „Nachgefragt“-Tool unter Moodle, wobei die Einrichtung intuitiv mit wenigen Klicks möglich ist.  Die Ankündigung im Vorfeld zum Repetitorium erfolgte mit dem Hinweis, dass diejenigen Fragen mit den meisten Bewertungen zum Schluss der Wiederholung im Hörsaal für alle beantwortet werden.

Trotz einer recht knappen Reaktionszeit für die Studierenden von lediglich etwas mehr als einer Woche konnten über „Nachgefragt“ fast 20 Fragen zum Vorlesungsstoff gesammelt werden. Die höchstbewerteten davon wurden daraufhin von dem Lehrenden ausgewertet und im Repetitorium beantwortet. Dadurch konnten für eine potentiell möglichst große Zahl Studierender wesentliche Verständnisprobleme im Vorfeld der Abschlussprüfung geklärt werden.

Zusammenfassung und Ausblick

Aufgrund des gezielten Erfragens von Unklarheiten stellte der Einsatz des „Nachgefragt“-Tools für den Lehrenden eine effektive Möglichkeit zur Generierung von Feedback der Studierenden dar. Dies ermöglichte eine gezielte Beantwortung der so gesammelten Fragen zum Vorlesungsstoff im Repetitorium, wodurch Qualität und Nutzen dieser Lehrveranstaltung hoffentlich noch verbessert werden konnten.

Abschließend lässt sich sagen, dass sich das Tool sehr bewährt hat und im kommenden Wintersemester sicherlich wieder eingesetzt wird. Eine Ausweitung des Einsatzes zur Vorbereitung der von Tutoren geleiteten Klausursprechstunden im Sommersemester ist ebenfalls denkbar.


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