Am 19.04.2016 fand das 3.Netzwerktreffen zum Thema „Scannerklausuren” statt. In diesem Jahr trafen sich an der Hochschule Fulda Vertreterinnen und Vertreter von Hochschulen, um zentrale – mit dem Einsatz von Scan-Klausuren verbundene – Fragestellungen und Herausforderungen zu diskutieren. Dabei waren es weniger Lehrende, sondern vielmehr die an den jeweiligen Hochschulen für den Betrieb und Support sowie die didaktische Beratung im Bereich E-Prüfungen zuständigen Kolleginnen und Kollegen, die an dem Treffen teilnahmen.
Gerade die vielfältigen Ausgangslagen und der unterschiedliche Erfahrungsstand der Teilnehmenden sorgten für einen spannenden Austausch und interessante Diskussionen. So standen insbesondere die Themen Prüfungsdidaktik, Schnittstellen und interne Bewerbung von Scan-Klausuren im Vordergrund des Treffens.
Eröffnet wurde das Treffen mit einem Vortrag von Alain Michel Keller (Universität Wuppertal) zum Thema E-Prüfungsdidaktik, in dem nochmals die Bedeutung folgender Konzepte und Theorien für eine qualitativ hochwertige Konstruktion von Prüfungen hervorgehoben wurde:
- Constructive Alignment
- Lernzieltaxonomien
- Kompetenzorientierung
- Qualität & Gütekriterien
Hieraus ergab sich die spannende Diskussion aus welchem Grund Scan-Klausuren an Hochschulen durchgeführt werden: Ist es das Bedürfnis der Prüfenden nach einer Rationalisierung von Klausuren mit vielen Prüflingen? Oder ist der Wunsch nach einer Qualitätsverbesserung bestehender Antwort-Wahl-Verfahren-Klausuren durch die vielfältigen Auswertungsmöglichkeiten innerhalb der Prüfungssoftware ausschlaggebend?
Die Erfahrungen an den einzelnen Hochschulen zeigten, dass der Ausgangspunkt für den Einsatz von Scan-Klausuren überwiegend in der Effizienzsteigerung des organisatorischen Ablaufs von Prüfungen – speziell in der Auswertung – liegt. Das Thema Prüfungsdidaktik spielt zumindest zu Beginn des Einsatzes eine eher untergeordnete Rolle, da die Möglichkeiten und Vorteile der eingesetzen Prüfungssoftware im Hinblick auf z.B. Distraktorenanalysen von den Lehrenden (auch im vorher-nachher-Vergleich) erst “erlebt” werden müssen.
Ebenso interessant in diesem Zusammenhang war der Austausch darüber wie die Qualifizierungsangebote für Lehrende an den einzelnen Hochschulen aufgebaut sind – sei es zur technischen Handhabung der Prüfungssysteme sowie zur Prüfungsdidaktik (inkl. der oben benannten Punkte).
Bezüglich der technischen Schulungen kam die Frage auf, inwieweit man diese überhaupt zeitlich aufwendig anbieten muss, da zu diesen in der Regel eher die wissenschaftlichen Mitarbeiter bzw. studentischen Hilfskräfte kommen, die bereits intuitiv die entsprechenden Systeme bedienen. Idee wäre kleinere Erklärvideos zu einzelnen klassischen Handhabungen der Software zur Verfügung zu stellen, so dass sich die Schulungsteilnehmer mit Hilfe dieser oder auch durch selbst Ausprobieren bereits vorher mit dem Prüfungssystem beschäftigt haben und die Schulung im kurzen Format angeboten werden kann, die nur noch der Klärung von Fragen dient bzw. zusätzliche Tipps und Kniffe zeigt.
Ein dritter Themenschwerpunkt lag im Bereich der technischen Schnittstellen. Hier zeigt sich der Wunsch vieler Hochschulen nach besseren Möglichkeiten des Datenaustauschs zwischen Prüfungssoftware und bspw. Learning Management Systemen (im Bezug auf die gegenseitige Nutzung von erstellten Fragen) und Campus Management Systemen (zur Übertragung von Prüfungsergebnissen).
Das nächste Netzwerktreffen wird in ca. einem halben Jahr stattfinden und sich u.a. mit dem Thema Workflows befassen.