Aktivierung der Studierenden in Vorlesungen
Vorlesungen dienen der breiten Wissensvermittlung. Es ist nicht machbar, direkt in der Präsenzveranstaltung einer Hundertschaft Studierender individuelle Rückmeldungen zum Lernfortschritt zu geben und Feedback zur Verständlichkeit einer Vorlesung zu erhalten. In der Regel melden sich dieselben Personen und die große Mehrheit der Studierenden bleibt sprachlos. Reine Vorlesungen als Methode, gleichzeitig vielen Studierenden Wissen zu vermitteln, befördert nicht das aktive Lernen der Studierenden. Eine konsumierende Haltung ist jedoch nicht förderlich für eine selbständige Aneignung von Lehrinhalten. Sind die Studierenden aktiviert, lösen sie Probleme und lernen eigenständig zu handeln. Für einen nachhaltigen Lernprozess ist die aktive Auseinandersetzung mit den Lehrinhalten unerlässlich.
„Lernen ist dann wirksam, wenn Studierende aktiviert werden, wenn Probleme gelöst werden müssen und sie eigenverantwortlich handeln. Das universitäre Studium beabsichtigt ein eigenständiges wissenschaftliches Tun. Dieses muss entsprechend während des Studiums eingeübt werden. Somit ist Aktivierung von Studierenden auch immer Ziel universitärer Bildung.“ Zürich, A. f. (30. Juli 2009). Hochschuldidaktik von A-Z. Abgerufen am 27. April 2011 von http://www.afh.uzh.ch/hochschuldidaktikaz.html
Es gibt unterschiedliche Formen dieser aktiven Auseinandersetzung. Dazu gehört es auch, „gute“ Fragen an die Studierenden zu stellen.
„Interaktionsmedien […] fordern und fördern die Lernenden dadurch, dass sie in einem höheren Maße die Lehrinhalte aktiv (v)erarbeiten, auf variierende Problemsituationen anwenden oder kritisch reflektieren müssen.“ Euler, D. (2005): Didaktische Gestaltung von E-Learning-unterstützten Lernumgebungen. In D. Euler, & S. Seufert (Hrsg.), E-Learning in Hochschulen und Bildungszentren. E-Learning in Wissenschaft und Praxis. (Bd. I). München, Wien: Oldenbourg Wissenschaftsverlag.
Mithilfe von TED-Systemen (=elektr. Abstimmungssysteme) können Sie den Interaktionsgrad zwischen Ihnen und Ihren Studierenden verstärken und das Aktivitätsniveau innerhalb der Vorlesung steigern. Studierende werden sowohl aktiviert als auch motiviert. Die Konzentration und die Aufnahmefähigkeit bleiben erhalten und der Lernerfolg während der Lehrveranstaltung erhöht.
TED-Systeme sinnvoll in der Lehre einsetzen – Didaktische Ziele
- Circa zehn bis achtzehn Minuten nach Beginn eines Vortrags sinkt die Aufmerksamkeit des rezipierenden Publikums. Wenn die Aufmerksamkeitsspanne verlängert und dauerhaft aufrecht erhalten werden soll, ist es sinnvoll, eben diese Zeitfenster mit Fragen zu bedienen. So lässt sich zumindest theoretisch die Aufmerksamkeit erhalten.
- Gleichzeitig kann dabei auch ein inhaltlicher Aspekt zum Tragen kommen. Gut gestellte Fragen in der Präsenzphase wecken die Reflexion und Übernahme des Inhaltes in das Wissensmuster der Lernenden.
- Fragen können beispielsweise auch Diskussionen anstoßen oder das kollaborative Arbeiten der Studierenden befördern.
- Es wird eindeutig die Beteiligung von allen Lernenden forciert. Auch die Studierenden, die sich sonst nicht beteiligen würden, werden angesprochen und aufgefordert zu interagieren.
- Studierende sind motivierter und haben mehr Anreiz eine Aufgabe bis zur Lösung zu durchdenken.
- Adhoc können Verständnis und Wissensstand im „Lehr“raum erhoben werden. Somit wird dem individuellen Lernbedarf besser begegnet. Die Lehre lässt sich optimal am aktuellen Wissensstand ausrichten.
So funktioniert es
Das e-learning center stellt das TED-System Qwizdom® bereit. Um dieses zu nutzen, benötigen Sie:
- Lehrende: Laptop mit installierter Software des TED-Systems + USB-Funkempfänger
- Studierende: erhalten für die Abstimmung mobile Sender – die Clicker
Die Fragen werden vorab in ihre Power-Point-Präsentation eingebaut, die von den Studierenden „per Klick“ beantwortet und über Funk drahtlos an den Empfänger am Laptop übermittelt werden. Die Abstimmungsergebnisse werden in kurzer Zeit grafisch visualisiert und am Beamer für alle sichtbar angezeigt.
Haben Sie Interesse am Einsatz des TED-Systems in Ihrer Veranstaltung?
Gerne unterstützen wir Sie bei der Planung und Durchführung Ihrer interaktiven Lehrveranstaltung!
Die Idee mit den Clickern finde ich super und innovativ. So würde zumindest die Aufmerksamkeitsspanne erhöht werden und Studierende würden aktiver in die Vorlesung einbezogen, anstatt nur zuzuhören. Ich persönlich finde Vorlesungen am wenigsten nützlich, was die Lernfähigkeit betrifft, denn oft schaltet man zwischendurch komplett ab und kann wenig dagegen machen. Genau deshalb bevorzuge ich auch Seminare, in denen meist aktiv diskutiert wird. Die Monotonie von vielen Vorträgen in den Vorlesungen führt dazu, dass man die Konzentration nicht aufrecht halten kann. Da ist es meiner Meinung nach schon effektiver, wenn man das Lernmaterial zu Hause in Ruhe durchgeht und dies in Etappen macht, in denen die Konzentration gewährleistet ist. Bei Fragen kann man die Sprechstunde dann immer noch besuchen.