Nachlese MoodleMoot 2017 in Mannheim


MoodleMoot 2017 Uni MannheimDas größte Zugpferd der MoodleMoot 2017 in Mannheim war Martin Dougiamas. Der Moodle-Gründer reiste aus Australien an und stellte in seiner Keynote „Moodle for the next ten years“ die Pläne für Moodle der nächsten Jahre vor.

Keynote von Martin Dougiamas für die MoodleMoot 2017

Keynote von Martin Dougiamas für die MoodleMoot 2017

Für Europäer dabei besonders spannend: Es wird ein Moodle HQ Office in Barcelona eröffnet und eine Moodle Foundation (wahrscheinlich in Brüssel) gegründet. In die Keynote stieg er ein mit den „big problems in the world“ und sieht Moodle als Werkzeug der Bildung, um diese Probleme anzugehen: Empowering educators. Dies unterfütterte er auch mit Zahlen bzw. einem Tortendiagramm: 65% European Higher Ed using Moodle
Die nächste Moodle-Version 3.4 wird sich auf Usability konzentrieren und keine neuen Funktionen bringen. Auch längerfristig liegt der Fokus auf „Usability / Simplicity / Accessibility“. Dies wurde bei den Konferenzteilnehmern positiv aufgenommen und auch wir in Darmstadt sehen bei diesem Thema großes Potential.
Weitere Themen der Keynote waren: Moodle Desktop (Version der App für Desktops, z.B. für Windows 10), Learn Moodle MOOC (Programm soll erweitert werden), Moodle academy (Plattform zur Nutzung für MOOCs) und die Moodle Community 2.0.

Aus der Vielzahl an Vorträgen soll hier punktuell berichtet werden.

Moodle 3.3 – didaktischer Nutzen von neuen Funktionen (Dag Klimas, eledia)

Mannheimer Wasserturm

Mannheimer Wasserturm

Dag Klimas stellte einige Neuerungen von Moodle 3.3 vor und welche Auswirkungen diese auf das Kursdesign haben. Eine der auffälligsten Neuerungen bildet das Dashboard. Es ist nun in 2 Tabs unterteilt: „Zeitleiste“ (Unter-Tabs „Nach Datum“ und „Nach Kurs sortieren“) und „Kurse“, wiederum unterteilt in die Unter-Tabs: „laufend“, „künftig“ und „Vergangen“. Die Kurse werden zudem in festen Bereichen (standardmäßig zweispaltig) mit Kurstitel sowie Kursbeschreibungstext drunter angezeigt. Sind Abschlussverfolgungs-Aktivitäten im Kurs aktiviert, wird zudem ein Kreisdiagramm mit den abgeschlossenen Prozentwerten eingeblendet.
Zu erwähnen ist das Thema Versteckte Aktivtäten („Stealth Activities“). Es dient als Ablösung für verwaiste Abschnitte, was gerne für Aktivitäten genutzt wurde, die im Kurs nicht sichtbar sein sollten, aber verlinkt werden. Dieser Trick wird ab Moodle 3.3 nicht mehr funktionieren. Stattdessen kommt im Drop-down „Verfügbarkeit“ der Punkt „nicht sichtbar aber zugreifbar“ (sinngemäß) hinzu.
Außerdem berichtete Klimas noch von den erweiterten Tags / Verschlagwortung – Foreneinträge, Glossareinträge und Buch-Kapitel können nun Tags erhalten – sowie von den User tours / Geführte Touren (seit Moodle 3.2).

Kurs-Deprovisionierung (Tobias Reischmann, Uni Münster)
Tobias Reischmann hat das admin-Plugin cleanupcourses entwickelt, mit dem der Prozess zum Aufräumen/Archivieren von Moodle-Kursen realisiert werden kann. Das Plugin ist sehr modular entwickelt und arbeitet mit Sub-Plugins, so dass eigene Anforderungen relativ einfach eingebaut werden können. Von Haus aus sind schon viele Funktionen implementiert, z.B. können Lehrende vorm Kurslöschen informiert werden. Sie erhalten eine Mail mit Link zu einer Übersichtsseite ihrer zum Löschen vorgesehenen Kurse. Dort können sie Kurse markieren, wenn sie diese behalten wollen. Für vom Plugin gelöschte Kurse wird zuvor ein Backup erstellt. Über die admin-Oberfläche lässt sich das genaue Verhalten definieren und in welchen Schritten und Iterationen vorgegangen werden soll, z.B. eine zweite Erinnerung vorm Löschen. Das Plugin ist aktuell noch im alpha-Stadium, soll aber innerhalb der nächsten Monate für den Produktivbetrieb fertig werden.

Organisatorisches
Vielen Dank an alle Organisatoren und Helfer. Für die nächsten Konferenzen möchte ich einige Verbesserungsvorschläge anregen. Die Raumwechsel waren teils sehr zeitaufwändig, wodurch viel Unruhe aufkam, die Teilnehmenden kamen oft erst einige Minuten nach Vortragsstart im Raum an. Dies war auch der sehr knappen Zeitplanung geschuldet. Die Vortragenden hielten sich öfter nicht an die vorgegebene Zeit; es war meist zu wenig Zeit für Fragen, da die Vortragszeit schon überzogen war. Daher wäre eine klare Kommunikation an die Vortragenden sinnvoll, bei 45 Minuten-Slots z.B. 25 Minuten Vortrag und 10 Minuten Zeit für Fragen, so dass noch 5-10 Minuten Puffer bleiben für Raumwechsel. Weiterhin wäre ein großer Raumplan (mind. A3) im Empfangsbereich/Essensausgabe hilfreich, um Suchzeiten von Räumen zu reduzieren. Für die Anreise ist neben einer genauen Wegbeschreibung ein Gebäudeplan dienlich, der möglichst frühzeit auf die Website gestellt wird.

Insgesamt war die Konferenz ein spannender Erfahrungsaustausch und wir freuen uns auf die nächsten Konferenzen…

Weitere Konferenzberichte / Vortragsfolien

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