Gastbeitrag aus der Lehrpraxis im Modul Messtechnik von Mario Kupnik, Christian Hatzfeld, Dan Stasevich und Jan Lotichius
Ein Visualizer ist das perfekte Werkzeug für Lehre an einer Universität. Bei diesen gut tragbaren Geräten handelt es sich im Prinzip um eine leistungsstarke Kamera mit guter Optik, montiert über einer gut beleuchteten Schreibfläche. Angeschlossen wird das ganze an die ohnehin vorhandenen Projektoren im Hörsaal – und man befindet sich als Lehrender in einer guten Ausgangslage ansprechende und spannende Lehrveranstaltungen zu bieten. Jeder einzelne Studierende kann dem Lehrenden damit direkt über die Schulter blicken, d.h. hat optimale Sicht auf das Geschehen, auch in der letzten Reihe im Hörsaal.
Im Vergleich zu Lösungen mit Tablet-Computern gibt es gleich mehrere Vorteile zu nennen.
Es wird leserlich und in gewohnter Art auf Papier geschrieben oder – wenn gewünscht – auch auf Overhead-Folien. Die Studierenden sehen die Hände und den Stift plastisch vor sich. Damit ist es einfacher gut zu erklären, da auf Gleichungen, Diagramme etc. gezeigt werden kann. Genauso, wie es an einer Tafel oder in einem Einzelunterricht mit Blatt Papier und Buch auch geschehen würde.
Natürlich können Angaben oder Diagramme gleich auf dem Papier aufgedruckt vorbereitet werden. Der Schreibaufwand reduziert sich und der Lehrende kann sich auf seine Hauptaufgabe – das aktive Erklären – konzentrieren. Schreibt aber wichtige Dinge doch selbst auch und ermutigt die Studierenden damit aktiv mitzuarbeiten, d.h. sich gemeinsam etwas zu erarbeiten. Der Visualizer hilft damit das Tempo an die Studierenden anzupassen. Die Gefahr ist daher gering, in eine reine PowerPoint Vorlesung – unter Studierenden auch unter dem gefürchteten Begriff Daumenkino bekannt – abzudriften.
So wie für das neue Modul Messtechnik im vierten Semester Bachelor Elektrotechnik und Mechatronik besonders vorteilhaft, können auch direkt Bücher oder Datenblätter gezeigt werden. Konkurrenzlos ist der Visualizer auch, wenn es darum geht Anschauungsobjekte zu zeigen, wie zum Beispiel einen Tastkopf eines Oszilloskops oder einen Sensor. Durch die gute Optik mit Zoom Funktion ist es möglich auch sehr kleine Bauteile gut erkennbar zu zeigen.
Natürlich kann das Gerät hochwertige Videos mit Ton aufzeichnen. Es wird damit kein weiteres Equipment benötigt um komplette Lehrvideos zu erstellen. In Kombination mit Moodle ist das ideal, da für die Studierenden damit auch zu Hause die Möglichkeit besteht sich die Vorlesung oder Übung nochmals anzusehen und dort ihr Lerntempo anzupassen um Inhalte zu vertiefen. Der Visualizer ermöglicht es auch reguläre Photos, PowerPoint Folien oder Videos einzuspielen.
Wir haben den Visualizer (Model vZ-9.4, von der Firma WolfVision) nun seit Beginn des Sommersemesters 2015 erfolgreich im erstmalig und neu angebotenen Modul Messtechnik im Einsatz. Die Rückmeldung der Studierenden in der Evaluation dazu ist exzellent und durch den Visualizer ist es auch einfach kurze Lernvideos für Laborpraktika Versuche zu erstellen. Aktuell planen wir über QSL-Mittel (Mittel zur Verbesserung der Qualität der Lehre und der Studienbedingungen) einen zweiten Visualizer anzuschaffen, um auch bei parallel laufenden Lehrveranstaltungen nicht mehr darauf verzichten zu müssen.
Beispielhafte Auszüge aus dem Lehrkonzept im Modul Messtechnik
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Durch die tolle Unterstützung über ein HSP-Projekt zur Förderung von E-learning in der Lehre in Form unseres studentischen E-Learning Tutors Herrn Dan Stasevich, konnten wir den Visualizer Einsatz von Anfang an in ein komplettes E-learning Angebot mit Vorlesungs- und Übungsaufzeichnungen etc. für die Studierenden anbieten. Das Hochschulrechenzentrum bietet auch ein Probegerät für interessierte Lehrende an.